Welche psychischen Erkrankungen können durch ein Trauma entstehen?
Durch das Erleben einer derart belastenden Situation muss nicht zwangsläufig eine psychische Krankheit entstehen.
Zumeist erleben Betroffene zunächst eine Art Schockzustand, in dem nach einem Zustand von Betäubung starke Emotionen wie Wut, Angst, Ärger, Verzweiflung, Niedergeschlagenheit und Verhaltensstrategien wie Rückzug oder übermäßige Aktivität auftreten. Diese Symptome sind aber rasch rückläufig und nicht behandlungsbedürftig. Genannt wird dieser Zustand „Akute Belastungsreaktion“.
Einige Menschen entwickeln als Folge des traumatischen Erlebnisses jedoch ein Krankheitsbild, das „Posttraumatische Belastungsstörung“ (PTBS) genannt wird. Bei dieser Erkrankung werden die Betroffenen von dem Erlebten immer wieder eingeholt. Sie erleben Erinnerungen daran nicht nur gedanklich, sondern haben während so genannten „Flashbacks“ so starke körperliche und emotionale Empfindungen, dass es sich anfühlt, als würden sie die traumatisierende Situation immer wieder durchleben.
Ausgelöst werden solche Flashbacks durch bestimmte Reize, die in irgendeiner Form an die belastende Situation erinnern – Geräusche, Gerüche, Gesichter, bestimmte Orte und vieles mehr. Oft werden deshalb von Betroffenen viele Aktivitäten und Plätze vermieden, aus Angst, wieder ein Flashback zu erleben. Die traumatisierten Personen stehen häufig unter andauernder Anspannung, aus Angst, dass wieder etwas Schlimmes passieren könnte. Dies bedingt, dass sie sich meistens instabil fühlen. Viele Betroffene weinen schnell und sind mit alltäglichen Dingen überfordert, da sie unter massivem Stress stehen.
Wo und wie kann man dieses Trauma behandeln lassen?
Zunächst einmal stellt sich die Frage, wie akut der Zustand der zu behandelnden Person ist.
Stationäre Behandlung
Bei starker Instabilität empfiehlt sich eine vollstationäre Behandlung, wie etwa im Traumazentrum des Klinikums Wahrendorff in Sehnde-Köthenwald. Hier ist rund um die Uhr jemand zur Stelle, wenn man Hilfe braucht. Tagsüber finden verhaltenstherapeutisch fundierte Therapien statt, durch die Betroffene einen besseren Umgang mit den Geschehnissen der Vergangenheit finden können.
Teilstationäre Behandlung
Die Tagesklinik in Hannover (Gartenstraße) ist eine so genannte „teilstationäre“ Behandlung. D.h. man hält sich dort nicht durchgehend auf, sondern verbringt Abende, Nächte und Wochenenden im eigenen gewohnten Umfeld. Hier kann man Gelerntes schon schnell im Alltag ausprobieren. Die Therapien finden in der Zeit von 8 bis 16.30 Uhr statt. Eine Tagesklinik ist nur bei ausreichender Stabilität die richtige Wahl.
Trauma Ambulanz
Betroffene, die über einen längeren Zeitraum ambulante Anbindung benötigen, können sich an die Trauma-Ambulanz des Klinikums Wahrendorff wenden und dort regelmäßige Gespräche wahrnehmen. Die Trauma-Ambulanz befindet sich ebenfalls in der Gartenstraße in Hannover.